| 1 | Auf meinen Posten will ich treten und auf den Wall mich stellen und will spĂ€hen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was fĂŒr eine Antwort ich auf meine Klage erhalte. - | |
| 2 | Und der HERR erwiderte mir und sprach: Schreib das Gesicht auf, und zwar deutlich auf die Tafeln, damit man es gelÀufig lesen kann. | |
| 3 | Denn das Gesicht gilt erst fĂŒr die festgesetzte Zeit, und es strebt auf das Ende hin und lĂŒgt nicht. Wenn es sich verzögert, warte darauf; denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben. | |
| 4 | Siehe, die [verdiente] Strafe fĂŒr den, der nicht aufrichtig ist! Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. | |
| 5 | Wieviel weniger wird der GewalttĂ€tige, der Treulose, der anmaĂende Mann zum Ziel kommen, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol und der wie der Tod ist und nie sich satt friĂt! Und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker. Weherufe gegen die SĂŒnden der Menschen | |
| 6 | Werden nicht diese alle ĂŒber ihn ein Spottlied anheben, wobei sie mit RĂ€tselfragen auf ihn anspielen? Und man wird sagen: Weh dem, der aufhĂ€uft, was nicht sein ist, - wie lange noch? - und der Pfandschuld auf sich lĂ€dt! | |
| 7 | Werden nicht plötzlich [solche] aufstehen, die dir Zins auferlegen, und [solche] aufwachen, die dich zittern lassen? Da wirst du ihnen zur Beute werden. | |
| 8 | Weil du selbst viele Nationen ausgeraubt hast, werden alle ĂŒbrigen Völker dich ausrauben wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner. | |
| 9 | Weh dem, der unrechten Gewinn macht, - [zum] Unheil fĂŒr sein Haus! - um sein Nest in der Höhe anzulegen, um sich [damit] vor der Hand des Unheils zu retten! | |
| 10 | Zur Schande fĂŒr dein Haus hast du die Ausrottung vieler Völker beschlossen und so gegen dich selbst gesĂŒndigt. | |
| 11 | Ja, der Stein schreit um Hilfe aus der Mauer, und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Holzwerk. | |
| 12 | Weh dem, der eine Stadt mit Blut baut, und eine Ortschaft auf Unrecht grĂŒndet! | |
| 13 | Siehe, [kommt das] nicht von dem HERRN der Heerscharen, daĂ [dann] Völker fĂŒrs Feuer sich abmĂŒhen und Völkerschaften fĂŒr nichts sich plagen? - | |
| 14 | Denn die Erde wird davon erfĂŒllt sein, die Herrlichkeit des HERRN zu erkennen, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. | |
| 15 | Weh dem, der anderen zu trinken gibt, indem er berauschendes Gift beimischt und sie auch trunken macht, um sich ihre BlöĂe anzuschauen! | |
| 16 | Du hast an Schande dich gesĂ€ttigt statt an Ehre. So trinke denn auch du und zeige deine Vorhaut! Der Becher der Rechten des HERRN kommt [nun] zu dir, und schimpfliche Schande [kommt] ĂŒber deine Herrlichkeit. | |
| 17 | Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken und die Vernichtung der Tiere wird dich zerschmettern wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner. | |
| 18 | Was nĂŒtzt ein Götterbild [und] daĂ sein Bildner es geschnitzt hat? [Was nĂŒtzt] ein gegossenes Bild und ein LĂŒgenlehrer [und] daĂ der Bildner seines Gebildes darauf vertraut, wĂ€hrend er doch stumme Götzen anfertigt? | |
| 19 | Weh dem, der zum Holz sagt: Wache auf! - zum schweigenden Stein: Erwache! - Der sollte wahrsagen? GewiĂ, er ist mit Gold und Silber ĂŒberzogen, doch fehlt seinem Inneren jeglicher Odem. | |
| 20 | Der HERR aber ist in seinem heiligen Palast. Schweige vor ihm, ganze Erde! | |