| 1 | (Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme.) Seid ihr denn stumm, daß ihr nicht reden wollt, was recht ist, und richten, was gleich ist, ihr Menschenkinder?
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| 2 | Ja, mutwillig tut ihr Unrecht im Lande und gehet stracks durch, mit euren Händen zu freveln.
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| 3 | Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterschoß an; die Lügner irren von Mutterleib an.
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| 4 | Ihr Wüten ist gleichwie das Wüten einer Schlange, wie die taube Otter, die ihr Ohr zustopft,
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| 5 | daß sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der wohl beschwören kann.
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| 6 | Gott, zerbrich ihre Zähne in ihrem Maul; zerstoße, HERR, das Gebiß der jungen Löwen!
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| 7 | Sie werden zergehen wie Wasser, das dahinfließt. Sie zielen mit ihren Pfeilen; aber dieselben zerbrechen.
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| 8 | Sie vergehen wie die Schnecke verschmachtet; wie eine unzeitige Geburt eines Weibes sehen sie die Sonne nicht.
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| 9 | Ehe eure Dornen reif werden am Dornstrauch, wird sie ein Zorn so frisch wegreißen.
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| 10 | Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut,
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| 11 | daß die Leute werden sagen: Der Gerechte wird ja seiner Frucht genießen; es ist ja noch Gott Richter auf Erden.
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